Wednesday, June 24, 2015
Pliny the Elder
Arthur Schopenhauer (1788-1860), Parerga und Paralipomena, Bd. II: Vereinzelte, jedoch systematisch geordnete Gedanken über vielerlei Gegenstände, Kap. XXI ("Ueber Gelehrsamkeit und Gelehrte"), § 251 (tr. E.F.J. Payne):
Newer› ‹Older
Even when it is reported of the elder Pliny that he was always reading or being read to, at table, when travelling, or in his bath, the question suggests itself to me whether the man was so lacking in ideas of his own that those of others had to be incessantly imparted to him, just as a consommé is given to a man suffering from consumption in order to keep him alive. Neither his undiscerning gullibility, nor his inexpressibly repulsive, almost unintelligible, paper-saving, notebook style is calculated to give me a high opinion of his ability to think for himself.
Sogar wenn vom ältern Plinius berichtet wird, daß er beständig las, oder sich vorlesen ließ, bei Tische, auf Reisen, im Bade, so dringt sich mir die Frage auf, ob denn der Mann so großen Mangel an eigenen Gedanken gehabt habe, daß ihm ohne Unterlaß fremde eingeflößt werden mußten, wie dem an der Auszehrung Leidenden ein consommé, ihn am Leben zu erhalten. Und von seinem Selbstdenken mir hohe Begriffe zu geben ist weder seine urtheilslose Leichtgläubigkeit, noch sein unaussprechlich widerwärtiger, schwer verständlicher, papiersparender Kollektaneenstil geeignet.