Sunday, April 09, 2017
A Nation of Unbelievers
Walther Kranz (1884-1960), Stasimon: Untersuchungen zu Form und Gehalt der griechischen Tragödie (1933; rpt. Hildesheim: Weidmann, 1988), pp. 37-38, tr. D.L. Page in Aeschylus, Agamemnon (1957; rpt. Oxford: Clarendon Press, 1989), p. xiv:
Newer› ‹Older
In our land there dwell no more immortals, such as were adored on the heights and in the caverns of Aeschylean Attica. Unlike that people to whom the poet belonged, we have no faith in the thousand various phantom powers above and below the earth, gods and goddesses, heroes and demons and holy serpents. We build them no temples to house their images, celebrate no festivals at which they are our invited guests. Their sublime portraits are not everywhere before our eyes in cult-statue or temple-frieze. We do not encounter in the streets their priests and priestesses, processions and sacrificial trains. We have no trust in oracles, mysteries, soothsayings and dreams; we do not pray at sunrise and sunset, before we drink, at departure and home-coming. We make no libation of bread and wine, no sacrifice to the souls of our dead; we do not give the god his share at each success in battle, in the games, in the theatre, in the work of our hands.
In unserem Lande wohnen keine Unsterblichen mehr, wie sie auf den Höhen und in den Höhlen des aischyleischen Attika gläubig verehrt wurden; wir glauben nicht an die tausend verschiedenen Gestalten über- und unterirdischer Macht, an Götter und Göttinnen, an Heroen und Dämonen und heilige Schlangen wie das Volk, dessen Teil auch der Dichter war; wir errichten ihnen keine Tempel als Wohnstätten ihrer Abbilder, feiern keine Feste, zu denen wir sie als Gäste laden, schauen nicht ihre erhabenen Ebenbilder überall in Kultstatue und Tempelgiebel, begegnen nicht in den Strassen ihren Priestern und Priesterinnen, Prozessionen und Opferzügen, vertrauen nicht Orakeln, Mysterien, Weissagungen und Träumen, beten nicht bei Sonnenaufgang und -untergang, vor dem Trunk, bei Abschied und Heimkehr, spenden nicht von Brot und Wein, opfern nicht den Seelen der Verstorbenen, geben nicht dem Gotte nach jedem Erfolge auf dem Schlachtfelde, im Stadion oder Theater oder Handwerk sein Teil.