Saturday, April 15, 2017
The Educational Establishment
Arthur Schopenhauer, Parerga and Paralipomena, II.xxi (Ueber Gelehrsamkeit und Gelehrte), § 250 (tr. R.J. Hollingdale):
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When you see the many and manifold institutions for teaching and learning and the great crowd of pupils and masters which throngs them you might think the human race was much occupied with wisdom and insight. But here too appearance is deceptive. The latter teach to earn money, and strive not for wisdom but for the appearance of it and to be credited with it; the former learn, not to achieve knowledge and insight, but so as to be able to chatter about them and give themselves airs. Every thirty years a new generation appears which knows nothing and then sets about trying to gulp down summarily and as fast as possible all the human knowledge assembled over the millennia, after which it would like to think it knows more than all the past put together. To this end it resorts to universities and reaches out for books, and for the most recent ones too, as being its own contemporaries and fellows of its own age. Everything quick and everything new! as new as it itself is. And then off it goes, loud with its own opinions!
Wenn man die vielen und mannigfaltigen Anstalten zum Lehren und Lernen und das so große Gedränge von Schülern und Meistern sieht, könnte man glauben, daß es dem Menschengeschlechte gar sehr um Einsicht und Wahrheit zu thun sei. Aber auch hier trügt der Schein. Jene lehren, um Geld zu verdienen und streben nicht nach Weisheit, sondern nach dem Schein und Kredit derselben: und diese lernen nicht, um Kenntniß und Einsicht zu erlangen, sondern um schwätzen zu können und sich ein Ansehn zu geben. Alle dreißig Jahre nämlich tritt so ein neues Geschlecht auf, ein Kuck in die Welt, der von nichts weiß und nun die Resultate des durch die Jahrtausende angesammelten menschlichen Wissens, summarisch, in aller Geschwindigkeiten sich fressen und dann klüger als alle Vergangenheit seyn will. Zu diesem Zweck bezieht er Universitäten und greist nach den Büchern, und zwar nach den neuesten, als seinen Zeit- und Altersgenossen. Nur Alles kurz und neu! wie er selbst neu ist. Dann urtheilt er darauf los.