Friday, June 14, 2019

 

Death as an Archer

I found this song in Der Zupfgeigenhansl. Herausgegeben von Hans Breuer unter Mitwirkung vieler Wandervögel, 23. Aufl. (Leipzig: Verlag Friedrich Hofmeister, 1915), p. 105:
Der grimmig Tod mit seinem Pfeil
tut nach dem Leben zielen.
Sein Bogen schießt er ab mit Eil
und läßt mit sich nicht spielen.
Das Leben schwindt wie Rauch im Wind,
kein Fleisch mag ihm entrinnen,
kein Gut noch Schatz findt bei ihm Platz:
du mußt mit ihm von hinnen!

Kein Mensch auf Erd uns sagen kann,
wann wir von hinnen müssen;
wann kommt der Tod und klopfet an,
so muss man ihm aufschließen.
Er nimmt mit Gwalt hin Jung und Alt,
tut sich vor niemand scheuen.
Des Königs Stab bricht er bald ab
und führt ihn an den Reihen.

Vielleicht ist heut der letzte Tag,
den du noch hast zu leben.
O Mensch, veracht nicht, was ich sag:
nach Tugend sollst du streben!
Wie mancher Mann wird müssen dran,
so hofft noch viel der Jahren,
und muss doch heint, weil d Sonne scheint,
zur Höll hinunter fahren.

Der dieses Liedle hat gemacht,
von neuem hat gesungen,
der hat gar oft den Tod betracht
und letztlich mit ihm grungen.
Liegt jetzt im Hohl, es tut ihm wohl,
tief in der Erd verborgen.
Sieh auf dein Sach, du mußt hernach,
es sei heut oder morgen.
There is an English translation here.

On "tut nach dem Leben zielen" see Herbert Penzl, review of Emil Weiss, Tun: Machen. Bezeichnungen für die kausative und die periphrastische Funktion im Deutschen bis um 1400 (Stockholm: Almqvist & Wiksell, 1956), in Journal of English and Germanic Philology 56.2 (April 1957) 317-318 (at 318);
In the MHG period the causative construction of tuon plus infinitive, frequent in OHG and in texts influenced by Latin in the EMHG period, is shared by all dialects in epic and lyric poetry; it decreases in frequency in the fourteenth century. This is the time when the periphrastic use of tuon plus infinitive becomes common: er tut sprechen 'er spricht.'
Cf. "thut spannen sein Bogen" in these lines, also on Death as an archer, from a 17th century publication quoted by Ludwig Erk, Deutscher Liederhort, Bd. 3 (Leipzig: Breitkopf und Härtel, 1894), p. 850:
Der alte Schütz, der Tod genannt,
Von Gott in d' Welt gesandt,
Thut spannen sein Bogen:
Hat er angezogen,
Bald wird er abschiessen,
All Vögel dran müssen,
Hüt dich, schons Vögelein!
[Update: Thanks to Kenneth Haynes for drawing my attention to Nils Langer, Linguistic Purism in Action: How Auxiliary 'Tun' Was Stigmatized in Early New High German (Berlin: Walter de Gruyter, 2001).]

Of course the image of the arrows of death is a very old one, dating back to Homer, Iliad 1.43-52 (tr. Richmond Lattimore):
So he spoke in prayer, and Phoibos Apollo heard him,
and strode down along the pinnacles of Olympos, angered
in his heart, carrying across his shoulders the bow and the hooded
quiver; and the shafts clashed on the shoulders of the god walking
angrily. He came as night comes down and knelt then
apart and opposite the ships and let go an arrow.
Terrible was the clash that rose from the bow of silver.
First he went after the mules and the circling hounds, then let go
a tearing arrow against the men themselves and struck them.
The corpse fires burned everywhere and did not stop burning.

Ὣς ἔφατ᾿ εὐχόμενος, τοῦ δ᾿ ἔκλυε Φοῖϐος Ἀπόλλων,
βῆ δὲ κατ᾿ Οὐλύμποιο καρήνων χωόμενος κῆρ,
τόξ᾿ ὤμοισιν ἔχων ἀμφηρεφέα τε φαρέτρην·        45
ἔκλαγξαν δ᾿ ἄρ᾿ ὀϊστοὶ ἐπ᾿ ὤμων χωομένοιο,
αὐτοῦ κινηθέντος· ὃ δ᾿ ἤϊε νυκτὶ ἐοικώς.
ἕζετ᾿ ἔπειτ᾿ ἀπάνευθε νεῶν, μετὰ δ᾿ ἰὸν ἕηκε·
δεινὴ δὲ κλαγγὴ γένετ᾿ ἀργυρέοιο βιοῖο·
οὐρῆας μὲν πρῶτον ἐπῴχετο καὶ κύνας ἀργούς,        50
αὐτὰρ ἔπειτ᾿ αὐτοῖσι βέλος ἐχεπευκὲς ἐφιεὶς
βάλλ᾿· αἰεὶ δὲ πυραὶ νεκύων καίοντο θαμειαί.



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