Friday, July 16, 2021

 

Civility Pledge

Aristophanes, Lysistrata 1043-1049 (tr. Alan H. Sommerstein):
We are not preparing, gentlemen,
to say anything slanderous at all
about any of our fellow-citizens,
but, quite the contrary,
to say and do nothing
but good; for you've quite enough troubles
on your plates already.

οὐ παρασκευαζόμεσθα τῶν πολιτῶν οὐδέν᾽, ὦνδρες,
φλαῦρον εἰπεῖν οὐδὲ ἕν,
ἀλλὰ πολὺ τοὔμπαλιν πάντ᾽ ἀγαθὰ καὶ λέγειν
καὶ δρᾶν· ἱκανὰ γὰρ τὰ κακὰ καὶ τὰ παρακείμενα.
Manfred Landfester ad loc.:
1043–1045 „Wir haben nicht vor, […] etwas Schlechtes (griech. phlaúron) über einen Bürger zu sagen“: Der Chor spricht im Folgenden nicht als Chor der alten Männer und Frauen der Handlung, sondern vor allem auktorial als der Dichter Aristophanes. Damit hat dieses Stasimon Elemente einer Parabase übernommen. Mit dem „nichts Schlechtes über einen Bürger sagen“ zeigt der Chor den Verzicht auf das „namentliche Verspotten“ (griech. onomastí kōmōdeín), das Markenzeichen der Alten Komödie, an.

1048f. „Schlimmes (griech. kaká) gibt es schon genug“: Es ist nicht etwas „Schlimmes“ in der Handlung der Komödie für den Chor, sondern entspre- chendt dem parabasenartigen Charakter des Liedes der „schlimme“ Zustand der Stadt Athen vor allem nach der Katastrophe der Sizilischen Expedition, den Thukydides (8,1,2) lapidar und zugleich eindrucksvoll als eine Art Schockstarre wegen des Verlustes vieler Bürger beschrieben hat.



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